Der Sommer steht vor der Tür und heimisches Obst und Gemüse gibt es in großer Auswahl. Bei steigenden Temperaturen ist es eine besondere Herausforderung, die Kühlkette einzuhalten und Lebensmittel zu Hause nicht verderben zu lassen.
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Das Wichtigste in Kürze:
- Für viele Lebensmittel ist der wichtigste Punkt: Halten Sie die Kühlkette vom Einkauf bis in die Küche ein. Besonders wichtig ist das bei Fleisch und Fisch sowie leicht verderblichen Speisen mit Mayonnaise und rohem Ei.
- Bestimmte Obstsorten verderben schneller, wenn sie vor dem Lagern gewaschen werden. Empfindlich sind z.B. Kirschen.
- Ein aufmerksamer Umgang mit schimmeligen Lebensmitteln verhindert eine weitere Ausbreitung der Sporen.
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Obst und Beeren - wie lagere ich richtig?
Sommerzeit ist Beerenzeit: Es gibt sie im Laden, auf dem Markt oder auch aus eigener Ernte direkt vom Strauch. Beeren sind nun besonders reich an Vitaminen, wenn sie reif sind und frisch geerntet auf den Tisch kommen. Falls man sie lagern möchte, gilt es Folgendes zu beachten: Von Schimmel befallene Beeren sollten Sie wegwerfen.
Um die Schimmelsporen auf festen Beeren (Erdbeeren, Heidelbeeren) zu entfernen, diese in einem kalten Wasserbad mit etwas Essig geben und danach gut abtrocknen. Zur Lagerung ins Gemüsefach des Kühlschranks auf ein Küchentuch legen, damit die Flüssigkeit aufgenommen wird. Beeren mit weichen Stellen möglichst schnell essen.
Aber auch Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen und Mirabellen gibt es im Sommer aus der Region. Kirschen sollten Sie nicht vor der Lagerung waschen, denn so werden sie schnell matschig und faulig. Hier gilt: gut belüftet und im Kühlschrank lagern (also nicht in einer geschlossenen Dose oder im Glas). Die faulen Früchte sollten Sie aussortieren.
Wie kommt Gemüse möglichst frisch auf den Tisch?
Auch die Auswahl von regionalem und saisonalem Gemüse ist bunt. Von den ersten Kohlrabis über diverse Salate ist nun vieles aus dem Freilandanbau erntereif. Durch die Frische und die möglichst kurzen Transportwege sind sie häufig besonders reich an Vitaminen. Salate mögen es gerne kühl und dunkel – das Gemüsefach im Kühlschrank ist daher der beste Ort. Blattsalate verzehren Sie am besten so schnell wie möglich – zur Lagerung mögen sie leicht feuchte Tücher.
Fertig geschnittene Salate in Tüten müssen auf jeden Fall gut gekühlt transportiert und gelagert werden. Achten Sie auf das Verbrauchsdatum, da sich bei vorgeschnittenen Salaten – so wie bei vorgeschnittenem Obst – leicht Keime vermehren. Sie müssen vor der Zubereitung gründlich gewaschen werden, da sich die Keime in den Beuteln schnell vermehren.
Einige Gemüsesorten wie Tomaten und Gurken gehören nicht in den Kühlschrank. Ein dunkler, kühler Ort wie der Keller oder ein kühles Vorratsregal sind ideal.
Tierische Lebensmittel - sensible Produkte
Käse, Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Buttermilch sollten Sie bei warmen Temperaturen am besten in einer Kühltasche nach Hause transportieren. So wird die Qualität erhalten und die Produkte verderben nicht so schnell. Bei einem ausgedehnten Wochenend-Frühstück sollten die Produkte nur portionsweise auf dem Tisch stehen, sodass Milch, Käse, Butter und Co. nicht zu warm werden.
Besonders sensible Produkte bei sommerlicher Hitze sind Fisch, Geflügel und rohe Fleischprodukte wie beispielsweise rohe Bratwürste. Legen Sie diese beim Einkauf möglichst als letztes in den Einkaufswagen und transportieren Sie sie am besten in einer wattierten Tasche mit Kühlakkus schnell nach Hause. So können sich Verderbniskeime nicht so schnell vermehren. Zu Hause sollten sie dann sofort in den Kühlschrank unten auf der Glasplatte gelagert werden, denn hier ist es im Kühlschrank am kühlsten.
Darf ich auch an öffentlichen Plätzen ernten?
Wer wild wachsende Beeren oder anderes Obst in der Stadt ernten möchte, kann dies meistens tun. Um Schadstoffbelastungen zu vermeiden, sollten die Sträucher und Bäume nicht direkt an Bahngleisen oder Straßen stehen – und am besten ernten Sie die Früchte, die so hoch hängen, dass Hunde oder andere Tiere wie Füchse oder Katzen nicht darankommen könnten.
Die Handstraußregel aus dem Bundesnaturschutzgesetz besagt: "Jeder darf (...) wildlebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wildlebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen." (§ 39 BNatSchG)
Für den privaten Gebrauch dürfen Sie also Beeren, Blüten und anderes ernten.
Bei dem Transport nach Hause sollten Sie darauf Acht geben, dass die Früchte möglichst nicht zerdrückt ankommen und nicht zu lange der Wärme oder Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Waschen Sie das geerntete Obst vor dem Verzehr unbedingt gründlich.
Grillen: Zubereiten und Anrichten sensibler Lebensmittel
Beim Grillen sollten Fisch, Fleisch/Bratwurst und Gemüse auf separaten Platten zum Grill gebracht werden – so kann eine Übertragung der Keime vom Fleisch auf das Gemüse verhindert werden. Besteck, Platten und Teller, die mit rohem Fleisch oder Fisch in Berührung gekommen sind nicht weiterverwenden sondern zunächst spülen. Lassen Sie Salate mit Mayonnaise oder anderen leicht verderblichen Lebensmitteln nicht über längere Zeit auf dem Buffet stehen. Auch hier gilt: lieber kleinere Portionen nach und nach aus dem Kühlschrank holen.
Soll Brot in den Kühlschrank?
Durch eine hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit warmen Temperaturen kann Brot, wie viele andere Lebensmittel auch, im Sommer schneller schimmeln. Schimmelsporen und Myzelfäden breiten sich im Brot unsichtbar aus. Werfen Sie daher das gesamte Brot auf den Kompost, wenn Sie Schimmel entdecken.
Vorbeugen können Sie, indem Sie das Brot scheibenweise einfrieren (und Portionen über Nacht oder im Toaster wieder auftauen) oder es in einem Brottopf / einer Box lagern, aus der Feuchtigkeit gut entweichen kann. Wischen Sie diesen Topf / die Box regelmäßig mit Essigwasser aus.
Brot in Plastiktüten zu lagern fördert Schimmel besonders stark, da die Feuchtigkeit nicht entweichen kann. Im Kühlschrank wird es leider schneller "altbacken", da die Stärke im Brot sich durch die Kälte verändert und das Brot austrocknet.